Knieverletzungen und -fehlstellungen
Knieverletzungen entstehen heute überwiegend bei Sport- oder Verkehrsunfällen. Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Verletzungen sind erfreulicherweise deutlich rückläufig.
Bei den Verletzungen unterscheiden wir zwei Arten: Verletzungen der Knochen (körperferner Oberschenkelknochen, Schienbeinkopf, Kniescheibe) und Weichteilverletzungen des Knies (Bänder, Meniskus, Knorpel).
Je nach Art der Verletzung kommen auch hier operative und nicht operative Verfahren zur Anwendung.
Nach einer Verletzung ist eine vorsichtige, aber gründliche Untersuchung notwendig, bevor eine Röntgenuntersuchung durchgeführt wird. Bei knöchernen Verletzungen wird gegebenenfalls eine Computertomografie zusätzlich durchgeführt, bei Weichteilverletzungen erfolgt heute in der Regel eine Kernspintomographie.
Knochenbrüche werden eingerichtet und mittels Implantaten aus Metall stabilisiert. Hierbei ist es wichtig, Gelenkbrüche ideal einzurichten, um Stufen in den Gelenkflächen zu verhindern, da diese ansonsten zum vorzeitigen Auftreten einer schmerzhaften Arthrose führen können. Ebenso wichtig ist es, die Beinachse wiederherzustellen.
Weichteilverletzungen wie Meniskusrisse, Knorpelschäden oder Bandrisse (Kreuzband) werden heute in der Regel minimalinvasiv, d.h. arthroskopisch operiert. Eine Vielzahl von Behandlungsmethoden steht uns hierbei zur Verfügung, von der Meniskusnaht über die Bandplastik bis zur Knorpeltransplantation.
Einige der Verletzungen, beispielsweise der isolierte Riss des Innenbandes, werden konservativ mit Bewegungschienen behandelt.
Wie oben erwähnt ist eine Wiederherstellung der Beinachsenverhältnisse zur Vermeidung einer vorzeitigen Arthrose sehr wichtig. Allerdings können Beinachsen-Fehlstellungen auch angeboren sein oder im Verlauf des Lebens auch ohne Unfall entstehen.